«Trompe l'oeil mit Funktion»
Konzertsaal Toni Areal Zürich 2014
Die Architekten EM2N verwandelten die ehemalige Toni Molkerei (erbaut in den siebziger Jahren) in einen Universitätscampus für 5000 Studenten, Dozenten und Angestellte. Der industrielle Charakter des Gebäudes, die rohe und direkte Materialisierung in den Innenräumen, schafft einen offenen Gestaltungsrahmen für Studenten und Dozenten.
Annette Douglas überzeugte die Jury mit ihrem textilen Konzept und wurde mit der Planung, Entwicklung, Budgetierung und Begleitung der Produktion aller Textilien im Gebäude beauftragt.
Die Architekten spielen mit unterschiedlichen Verfeinerungsgraden, meist roh und manchmal auch raffiniert oder bunt. Das Textilkonzept von Annette Douglas geht mit dem Konzept der Architekten einher. Die sogenannten «Perlen Räume» sind detaillierter und mehr ausgearbeitet wie zum Beispiel der große Konzertsaal.
Annette Douglas hat einen akustisch wirksamen Konzertvorhang entwickelt, ein Meisterstück für den großen Konzertsaal. Der Akustik Vorhang ist ein mobiles Akustikelement und Teil der Gesamtakustik im Konzertsaal. Der Anforderungskatalog der Planer an den Vorhang war sehr ambitioniert. So wurden ein definierter Strömungswiderstand, ein definierter Absorptionskoeffizient über die einzelnen Frequenzen (Hz) und hohe Brandschutzanforderungen für den Saal mit großer Personenbelegung verlangt. Zusätzlich erlaubten die knapp bemessenen Parkoptionen im Konzertsaal nur eine zusätzliche 30% Stoffzugabe oder Faltung des Vorhangs. All diese Faktoren haben die Ausgangslage sehr komplex gestaltet. Annette Douglas entwickelte ein Trompe-l'oeil-Design für den Vorhang. Die Falten oder Wellen des Vorhangs sind als Wellenlinien aufgestickt.
Die akustischen Messungen haben gezeigt, dass die Performance des Vorhangs genau der Modellierung entspricht. Darüber hinaus wurden alle Brandschutzanforderungen zu 100% erfüllt.
EM2N Architects Zürich
Applied Acoustics Sissach
Wichser Acoustics Zürich
Building Department Zurich