«fabrics which transform»
Masterclass Hella Jongerius 2008
Hella Jongerius lud eine kleine Gruppe von 15 internationalen Designern ins Textilab in Tilburg (NL) ein, um an einem Workshop mit dem Titel «fabrics which transform» teilzunehmen.
Papier fasziniert und inspiriert Annette Douglas immer wieder. Die Schönheit von weißem Papier, wie es gefaltet werden kann, wie es sich biegt und krümmt, wie es geschnitten und geformt werden kann und vieles mehr.
Man nehme ein Stück Papier, eine Schere, schneidet Formen, schneidet nur ein nicht aus, biegt es - bis sich eine 3-D-Struktur oder eine Pop-up-Silhouette ergibt. All dies waren Prototypen, um aus der 2-Dimensionalität von Textilien auszubrechen und Wege in die dritte Dimension zu finden. So ein neues Spiel von Licht und Schatten zu schaffen.
Papier wird durch Stoff, die Schere von einem Laserschneider ersetzt und die Formen biegen sich mit Thermofixierung. Ein neuer Look, im industriellen Prozess mit unbegrenzten Möglichkeiten. Das Design oder die Formen waren im Entwicklungsprozess nicht wichtig. Stattdessen waren das Studium der Technik und das statische Verhalten der Materialien das Ziel. Besonders aufregend war, dass durch die Konstruktion und Platzierung der Gewebebindungen, Formen nach hinten oder nach vorne gebogen werden konnten. Im Textillab in Tilburg wurden die ersten Prototypen in einem industriellen Prozess hergestellt - auf einer Dornier-Jacquard-Webmaschine gewebt, auf einer Lasermaschine geschnitten und mit Dampf und Wärme thermofixiert.
Die Masterclass Arbeit von Annette Douglas wurde für das beste Projekt nominiert. Der Kommentar von Hella Jongerius: «Eine intelligente Idee, die das Designfeld öffnet und eine ausgeklügelte Technik, mit sinnlicher Ästhetik. Ich bin fasziniert zu sehen, wie Annette Douglas akribisch, intelligent und zielstrebig arbeitet. Vor allem ist es beeindruckend zu sehen, dass ein einfacher Ausgangspunkt in so kurzer Zeit eine Innovation schaffen kann».